Kunden, die eine große Anzahl von Geräten im EMnify-Netzwerk einsetzen, müssen sicherstellen, dass diese Geräte gemäß den in diesem Artikel beschriebenen Richtlinien betrieben werden. Diese Richtlinien dienen der Gewährleistung, dass die von unseren Kunden eingesetzten Geräte keine negativen Auswirkungen auf andere EMnify-Kunden haben:
- Back-Off-Strategie für den Fall, dass das Gerät keine Datenverbindung herstellen kann:
Wenn Ihre Geräte bereits das Monatslimit erreicht haben oder der Anwendungsserver nicht erreichbar ist, sollten Ihre Geräte einen zufälligen Back-Off-Timer einführen und nicht alle paar Sekunden versuchen, eine Verbindung herzustellen. Ein Beispiel für eine geeignete Back-Off-Strategie wäre:
- Fehlgeschlagener Verbindungsversuch
- (1 Minute warten)
- Fehlgeschlagener Verbindungsversuch
- (10 Minute warten)
- Fehlgeschlagener Verbindungsversuch
- (30 Minute warten)
- Erfolgreicher Verbindungsversuch
- Optimale Handhabung des IMSI-Switch: Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Geräte fähig sind, mit Multi-IMSI-SIM-Karten zu arbeiten. Bitte lesen Sie diesen Artikel für weitere Informationen.
- Randomisierung (Verteilung) der Verbindungsversuche: Ihre Geräte sollten nicht versuchen, sich alle gleichzeitig zu verbinden. Der Versuch muss randomisiert werden. Wenn Sie z. B. planen, dass Ihre Geräte einmal am Tag den Applikationsserver anrufen sollen, randomisieren bzw. verteilen Sie dies bitte zufällig über einen bestimmten Zeitraum.
- Aktivieren Sie die SIM-Karten, bevor Sie sie einstecken. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie die SIM-Karte aktiviert und ein Connected Device im Portal angelegt haben, bevor Sie sie einstecken. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Gerät sofort nach dem Einschalten bereit ist, eine Datenverbindung aufzubauen.
- Entfernen Sie gesperrte SIM-Karten: Auch wenn Sie eine SIM-Karte sperren, kann Ihr Gerät weiterhin versuchen, sich mit einem Netzwerk zu verbinden. Wenn Sie eine SIM-Karte nicht mehr verwenden möchten, entfernen Sie sie bitte aus dem Gerät, um unnötige Verbindungsereignisse zu vermeiden.
- Richtige Gerätewiederherstellung: Im Falle eines unerwarteten Ereignisses sollten Ihre Geräte in der Lage sein, sich automatisch wiederherzustellen. Vergessen Sie bitte nicht, einen Watchdog-Timer einzustellen, der Ihr Gerät in solchen Fällen zurücksetzt.
- Richtiges Herunterfahren: Bitte befolgen Sie die vom Modemhersteller angegebenen Abläufe, damit sich das Modem vor dem Herunterfahren vom Netzwerk abmeldet.
- Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Vorschriften: Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Geräte für den geplanten Einsatz in den jeweiligen Ländern zertifiziert sind. Die Zertifizierung impliziert, dass die Geräte die Anforderungen der Erstprüfung zu insbesondere folgenden Themen erfüllen:
• Einzelne Netzwerkprotokolle
• TRP – Total Radiated Power (Gesamte Strahlungsleistung)
• RSE – Radiated Spurious Emissions (Gestrahlte Störaussendungen)
• Emissionen im Ruhezustand
• Sim-Spezifikationen
• Spezifische Absorptionsrate, etc.
Die zugelassenen Organisationen leiten den Zertifizierungsprozess und werden von Kommissionen, Industrieverbänden oder manchmal auch von den Netzbetreibern bevollmächtigt. Die Art und Weise, wie der Zertifizierungsprozess aufgebaut ist, ist von einer Region zur anderen unterschiedlich.
Der Zertifizierungsprozess in Europa scheint auf den ersten Blick relativ einfach zu sein. Die beiden primären Zertifizierungsprozesse in Europa werden durch das Global Certification Forum (GCF) und die European Conformity (CE) durchgeführt.
Der Zertifizierungsprozess in Nordamerika, bestehend aus drei Ebenen:
• Allgemeine oder staatliche Ebene. Sie stellt sicher, dass das Gerät in Bezug auf den Grad der Abstrahlung der Energie und des Funkfrequenzspektrums ordnungsgemäß geregelt ist. Die autorisierte Stelle in den USA ist die Federal Communications Commission (FCC). In vielen Fällen, abhängig vom Verhalten der Geräte, reicht die FCC-Zertifizierung aus, um sie in den Netzen verschiedener Betreiber zu identifizieren, aber das könnte für manche Mobilfunknetzbetreiber nicht ausreichen.
• Betriebsebene in Mobilfunknetzen. Hier ist die primäre Zertifizierungsstelle das PTCRB. Ihm gehören Mobilfunknetzbetreiber und verwandte Branchenteilnehmer an, wie Rogers Telecommunication, Bell und Telus in Kanada sowie T-Mobile, AT&T und Sprint in den USA.
• Separate Zertifizierung durch einige Netzbetreiber. Wenn Sie z. B. möchten, dass Ihre Geräte im Verizon-Netz in den USA betrieben werden, müssen sie von diesem Netzbetreiber unabhängig zertifiziert werden. Ein weiteres Beispiel ist AT&T, der für einige Anwendungsfälle eine eigene zusätzliche Zertifizierung verlangen kann.
Die GCF-Zertifizierung stellt nach dem Motto "Einmal testen, überall nutzen" den Betrieb der Geräte über die verschiedenen Mobilfunknetze in Europa und weltweit sicher, die den 3GPP-Standard übernommen haben. Je nach Anwendungsfall der M2M- und IoT-Geräte kann der Hersteller aus den verschiedenen Arten von Zertifizierungen wählen und diese erfüllen. Das wirkt sich auch auf die Preisgestaltung der Zertifizierung aus.
Die CE-Zertifizierung stellt sicher, dass die Geräte, die in den europäischen Ländern in Verkehr gebracht werden sollen, den Anforderungsrichtlinien der Europäischen Kommission entsprechen. Diese Zertifizierung ist für viele Gerätetypen und auch für Funk- und Telekommunikationsgeräte anwendbar. Ähnlich wie bei der GCF-Zertifizierung kann das Gerät nach erfolgter CE-Zertifizierung in jedem Mobilfunknetz innerhalb Europas betrieben werden. Je nach Testszenario und Anwendungsfall kann der Hersteller entweder die CE- oder die GCF-Zertifizierung wählen.
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